Trainer Sandro Wagner vom Bundesligisten FC Augsburg sieht sein Team von der herben Pleite im Punktspiel am vergangenen Samstag gegen RB Leipzig (0:6) nicht nachhaltig erschüttert.

Zudem hat sich der frühere Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Pressekonferenz vor dem Zweitrundenspiel im DFB-Pokal am Dienstag (20.45 Uhr LIVETICKER) gegen den Zweitliga-Vorletzten VfL Bochum gegen Kritik verwahrt, dass er seine Spieler nach der Niederlage im Regen stehen hätte lassen.

FCA-Coach will sich „immer vor meine Mannschaft stellen“

Wagner wurde bei der PK von einer Reporterin an seine vielzitierte Aussage erinnert, dass er sich bei Niederlagen als Blitzableiter vor die Fankurve stellen würde („Wenn wir gewinnen, komme ich nicht. Dann sollen die Spieler gefeiert werden. Und wenn wir verlieren, dann komme ich“) – was nach dem Leipzig-Spiel nicht passiert ist. Dies sei bei einem Teil der Anhänger auf Kritik gestoßen.

Der 37-Jährige stellte darauf klar: „Was ich mit der Aussage gemeint habe, war, dass ich mich immer vor meine Mannschaft stellen möchte – und das werde ich weiter tun.“

Als Beispiel für seine Linie nannte Wagner, dass er nach dem Spiel „keine Namen genannt habe“ bei seiner öffentlichen Fehleranalyse: „Ich habe eher gemeint: Im positiven Falle, wenn wir Spiele gewinnen, dann möchte ich, dass die Mannschaft gefeiert wird. Dann stelle ich mich nicht hin und hüpfe als Trainer mit. Das bin ich nicht.“

„Finde gut, dass es heißt: ‚Wagner ist schuld‘“

Wagner hob in diesem Zusammenhang auch hervor, dass er es als hilfreich für die Mannschaft sieht, dass er aufgrund seines prominenten Namens eher in der Kritik steht als seine Schützlinge. „Ich finde es gut, dass es heißt: ‚Wagner ist schuld‘ – und ich so für die Spieler, speziell die jungen Spieler, als Schutzschild fungiere“, äußerte der Ex-Nationalspieler.

Seine „Dann-komme-ich”-Aussage sei eher dahingehend gemeint gewesen: „Wenn ihr ein schlechtes Gefühl habt, wenn ihr Unmut habt, könnt ihr das gern an mir auslassen – und sehr ungern an meiner Mannschaft.“

Nach dem 0:6 hatte sich die Kritik an Wagner verschärft, prominente Experten wie Lothar Matthäus bei Sky und auch Stefan Effenberg im SPORT1Doppelpass sehen Wagner als angezählt.

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CAPTION: Diese Kritik an Sandro Wagner hat es in sich
DESCRIPTION: Sandro Wagner krempelt beim FC Augsburg die Spielweise komplett um – eine Veränderung, die im Doppelpass kritisch beäugt wird.

Sandro Wagner krempelt beim FC Augsburg die Spielweise komplett um - eine Veränderung, die im Doppelpass kritisch beäugt wird.

Sandro Wagner krempelt beim FC Augsburg die Spielweise komplett um – eine Veränderung, die im Doppelpass kritisch beäugt wird.

Wagner sieht Lage im Team nicht als „dramatisch“

Allgemein sieht Wagner seine Mannschaft von der Unruhe nach der herben Pleite nicht stark beeinträchtigt: „Das stellt man sich von außen viel dramatischer vor als es innen ist. Wenn du gewinnst, bist du nicht der Coolste – und wenn du verlierst, bist du nicht der Blödeste.“

Wagner fügte hinzu: „Nach einem Spiel kann die Entwicklung aber nicht plötzlich dauerhaft schlecht sein. Wir haben versucht, beim Inhalt zu bleiben. Die zurückliegenden Tage waren sehr konstruktiv. Der einzig wahre Ansatz ist Arbeit. Wir wollen arbeiten, um Sachen zu verbessern.“

Gegen Bochum wird anstellte des Stammtorhüters Finn Dahmen der Kroate Nediljko Labrovic zwischen den Pfosten stehen. Dahmen bleibt laut Wagner aber grundsätzlich „die klare Nummer eins“. Auch auf anderen Positionen will der Trainer ein „paar Wechsel vornehmen“.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)