Die Trinkflasche musste dran glauben. Maximal frustriert pfefferte Karim Adeyemi die rote Plastikflasche nach seiner Auswechslung in der 79. Minute vor der Ersatzbank auf den Boden. Augenblicke zuvor hatte er seinem Trainer Niko Kovac den Handschlag verweigert. Ein No-Go des Dortmunders oder doch eine vertretbare Reaktion?
Darüber diskutieren BVB-Reporter Oliver Müller und SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer in einer neuen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Dortmund-Woche“.
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CAPTION: Karim Adeyemi sorgt für Ärger
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Adeyemis Flaschenwurf „ist völlig daneben“
„Ich habe großes Verständnis dafür, wenn einer nicht glücklich über eine Auswechslung ist. Sei es wegen der eigenen Leistung, wegen des Spielverlaufs oder einfach, weil er noch voll mit Adrenalin ist“, verteidigt Sedlbauer die Aktion, fügt aber deutlich hinzu: „Dass du deinem Trainer den Handschlag verweigerst und dich dann anschließend so benimmst, ist völlig daneben.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Adeyemi seinen Emotionen freien Lauf lässt. Schon in den beiden vorherigen Spielen in Kopenhagen und München war er alles andere als glücklich über seine Auswechslung. „Das Problem ist, dass bei ihm Muster zu erkennen sind. Das ist zu einer unschönen Tradition geworden“, sagt Müller.
Vor allem die Signalwirkung dieser Aktion ist dem BVB-Reporter ein Dorn im Auge: „Er gibt damit nicht nur ein schlechtes Bild nach außen, sondern vor allem auch intern.“
„Unsolidarisches Verhalten“ von Adeyemi
Die Dortmunder überzeugen derzeit vor allem dank ihres breiten Kaders, der auch von der Bank immer wieder Einfluss auf das Spiel nehmen kann. Das war in München und in Kopenhagen, aber eben auch gegen Köln der Fall.
Einwechselspieler Maximilian Beier sorgte letzten Endes für den vielumjubelten Siegtreffer. Viele Spieler, die eigentlich den Anspruch haben, zu spielen, kommen erst gar nicht in den Genuss von Spielminuten, noch nicht einmal als Joker. Deshalb sieht Müller in Adeyemis Aktion auch ein „unsolidarisches Verhalten“, das sich negativ auf den Teamspirit auswirken kann.
Kovac äußert Unmut über Adeyemi-Ausraster
Und Kovac? Der BVB-Trainer blieb gelassen, machte aber auf der PK nach dem Spiel auch deutlich, was er davon hielt.
Es sei „unnötig“ gewesen, sagte Kovac und ergänzte: „Ich sage den Jungs immer: Wenn du nicht raus möchtest, dann wird dein Freund Maxi Beier oder wer auch immer nicht reinkommen. Also wenn du dir das erlauben kannst, dass du nicht raus möchtest, okay. Dann bleibst du 90 Minuten drin, aber erklär‘ das bitte deinem Freund.“
Kovac betonte: „Wir sind eine Mannschaft. Fußball ist ein Mannschaftssport, und nur so können wir erfolgreich sein!“
Konsequenzen für Adeyemi?
Die Art und Weise, wie Kovac seinen Unmut äußert, imponiert Sedlbauer: „Das war eine kommunikative Meisterleistung. Erstmal, die Art und Weise, wie er intern mit derartigen Situationen umgeht, aber auch in der Außendarstellung. Ich bin sicher, dass er Adeyemi sein Fehlverhalten auch nochmal, wie damals bei Guirassy und der Elfmeterdiskussion, in einem Vieraugengespräch eingetrichtert hat.“
Für Sedlbauer wäre es daher auch keine Überraschung, wenn es Konsequenzen für Adeyemi gibt und er im DFB-Pokal am Dienstag gegen Eintracht Frankfurt (18.30 Uhr im LIVETICKER) nicht von Anfang an spielen würde. „Kovac hat keinen Bock auf diese Spielchen“, sagte der SPORT1-Reporter.
Müller wies nochmals auf die vielen englischen Wochen hin, in denen Rotationen und das Ausschöpfen des Wechselkontingents elementare Bestandteile der Belastungssteuerung sind. Wenn ein Spieler das nicht verstehen könne, „dann hat er es nicht kapiert“.
Mehr spannende Themen, Infos und Hintergründe zu Borussia Dortmund hört ihr jeden Montag in einer neuen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Dortmund Woche“ mit BVB-Reporter Oliver Müller und SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer.