Der Rücktritt von Brendan Rodgers als Trainer von Celtic Glasgow kam nicht überraschend. Sportlich klemmt es beim schottischen Top-Klub und Dauermeister der vergangenen Jahre in dieser Saison gewaltig. Am Sonntag verschärfte sich die Krise nach der 1:3-Niederlage gegen den Tabellenführer Heart of Midlothian noch weiter. Doch die Rodgers-Trennung verlief alles andere als geräuschlos.

Kurz nach der Bekanntgabe veröffentlichte Hauptanteilseigner Dermot Desmond auf der offiziellen Klub-Webseite ein Statement, das nur so vor heftigen Vorwürfen sprudelte.

Desmond klagt über „toxische Atmosphäre“

„Als wir Brendan vor zwei Jahren zu Celtic zurückholten, taten wir dies mit vollem Vertrauen und dem Glauben an seine Fähigkeit, den Verein in eine neue Ära nachhaltigen Erfolgs zu führen“, wurde Desmond zitiert. „Leider spiegelten sein Verhalten und seine Kommunikation in den letzten Monaten dieses Vertrauen nicht wider.“

Der Hintergrund: Rodgers sorgte immer wieder für Aufsehen, indem er zum Beispiel in den Medien über fehlende Neuzugänge klagte. „Bedauerlicherweise waren seine Worte und Taten spaltend, irreführend und eigennützig“, warf ihm Desmond nun vor. „Sie haben zu einer toxischen Atmosphäre rund um den Verein beigetragen und die Feindseligkeit gegenüber der Geschäftsleitung und dem Vorstand geschürt.“ Die Fanszene übte zuletzt immer wieder Kritik an der Klubführung und damit auch an Desmond.

„Celtic ist größer als jede einzelne Person“

Laut ihm habe es einen regelmäßigen Austausch zwischen Rodgers und den Celtic-Bossen gegeben, um Transfers zu planen. „Jeder Spieler, der während seiner Amtszeit unter Vertrag genommen und verkauft wurde, geschah mit Brendans vollem Wissen, seiner Zustimmung und Unterstützung. Jede gegenteilige Unterstellung ist absolut falsch“, verteidigte sich Desmond weiter. Auch Vertragsfragen des Ex-Trainers lösten Reibung innerhalb des Vereins aus.

Die Vereinsführung soll Brendan Rodgers eine Verlängerung seines bis 2026 laufenden Vertrags in Aussicht gestellt haben. Celtic wollte ihm damit die volle Unterstützung signalisieren. „Er sagte, er müsse darüber nachdenken. Doch in den darauffolgenden Pressekonferenzen deutete Brendan an, der Verein habe ihm keinerlei Vertragsangebot unterbreitet. Das war schlichtweg falsch“, so Desmond.

Celtic ist größer als jede einzelne Person. Unser Fokus liegt nun darauf, Harmonie wieder herzustellen, den Kader zu verstärken und den Klub so aufzubauen, dass er seinen Werten, Traditionen und Fans würdig ist“, sagte Desmond zum Abschluss seines Statements. Anstelle von Rodgers sitzen nun Shaun Maloney und Martin O’Neill interimsweise auf der Bank.