Das spektakuläre Weltcup-Finale der Biathlon-Saison 2024/25 wird Franziska Preuß und Lou Jeanmonnot sicherlich für immer in Erinnerung bleiben. Beim letzten Rennen des Winters im norwegischen Oslo kämpften beide um die Große Kristallkugel und stürzten sich gemeinsam in die Schlussrunde. Am Ende ging Preuß’ Traum in Erfüllung, während Jeanmonnot bittere Tränen vergoss.
Von dem Drama ist allerdings nichts mehr zu erkennen. Im Gegenteil: Durch ihr Duell näherten sich beide auch privat immer weiter an und verstehen sich offenbar bestens. Im Sommer trainierten die beiden Konkurrentinnen in Preuß‘ Heimat, der Chiemgau-Arena in Ruhpolding. „Wir sind keine Gegner, sondern Leute, die den gleichen Sport ausüben“, blickte die Französin beim Loop One Festival in München zurück.
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CAPTION: Lou Jeanmonnot (r.) spricht über Franziska Preuß (l.)
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„Ich denke, so funktioniert Freundschaft“
Preuß musste ihre geplante Teilnahme an dem Event in der bayerischen Landeshauptstadt nach einer Handoperation absagen. „Es ist schade, dass sie nicht hier ist. Es wäre toll gewesen, sie zu sehen“, sagte Jeanmonnot. Stattdessen habe sie Preuß noch einmal in ihrer Heimat besucht und die Zeit laut eigenen Aussagen genossen. Ob genau das den Biathlonsport auszeichne, dass sich auch große Rivalen gut verstehen können?
„Ja, wir sind keine Gegner, sondern Leute, die denselben Sport ausüben. Ich liebe es, wie sie ihre gesamte Saison gehandelt hat. Ich denke, so funktioniert Freundschaft. Alles, was sie gezeigt hat, mochte ich. Ich hoffe, was ich gezeigt habe, gefiel ihr auch“, antwortete Jeanmonnot auf eine entsprechende Nachfrage von SPORT1.
Auch im kommenden Winter könnten sich beide wieder enge Duelle auf der Loipe liefern. Ist Preuß sogar wieder ihre härteste Gegnerin? „Eine schwierige auf jeden Fall. Ob sie die schwierigste wird, weiß ich nicht. Lisa Vittozzi und Dorothea Wierer haben zum Beispiel auch sehr gut trainiert”, sagte Jeanmonnot.
„Ich hoffe, es wird ein schöner und enger Kampf.“
„Und meine französischen Teamkolleginnen (Justine Braisaz-Bouchet, Julia Simon, Oceane Michelon, Jeanne Richard; Anm. d. Red.) nicht zu vergessen, sie sind im Moment sehr stark”, fügte die 27-Jährige hinzu. „Es gibt viele, die richtig stark sein können. Ich hoffe, es wird ein schöner und enger Kampf.“
Neben dem Gesamtweltcup haben sowohl Preuß als auch Jeanmonnot noch ein weiteres großes Ziel: die Winterspiele im Februar.
Bisher haben beide in ihrer Karriere noch keine Olympia-Einzelmedaille gewonnen – jetzt scheinen die Chancen dafür so gut wie nie zuvor zu stehen.