Atakan Karazor konnte kaum glauben, was er da aus dem Mund von Deniz Undav gehört hatte. „Das war das Netteste, was du seit zwei Jahren über mich gesagt hast“, scherzte der Kapitän und Torschütze des VfB Stuttgart nach dem Einzug des Titelverteidigers ins Achtelfinale des DFB-Pokals bei Sky. Zuvor hatte Teamkollege Undav zu Protokoll gegeben, dass Karazor im Anschluss an das 2:0 (1:0) beim FSV Mainz 05 zurecht als Spieler der Partie ausgezeichnet wurde.
Doch zuvor hatte Undav auch sehr deutliche Worte über seinen Mainzer Gegenspieler Dominik Kohr gefunden. Undav hatte sich schon während der Partie so sehr beim referee Deniz Aytekin über den Verteidiger beschwert, dass er Gelb bekam.
Undav schießt gegen Kohr
„Kohr ist nur am foulen gewesen – auch nach seiner Gelben Karte noch. Er hat danach noch zwei, drei oder vier Fouls gespielt, wo ich mich irgendwann aufgeregt habe. Das musst du als Schiri unterbinden. Das habe ich irgendwann lauter gemacht und verdient die Gelbe Karte bekommen. Als Schiri musst du auch mal eine Gelb-Rote geben, weil Kohr bekannt ist, Leute zu verletzen“, meinte Undav.
In der Tat gilt Kohr als einer der härtesten Verteidiger der Bundesliga. In den vergangenen drei Spielzeiten sah er immer mehr als zehn Gelbe Karten und flog pro Saison auch einmal vom Platz. Nach seiner Kritik beruhigte sich Undav schnell wieder und scherzte mit Karazor.
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CAPTION: Deniz Undav (l.) fand deutliche Worte über Dominik Kohr
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Die Blödeleien am Sky-Mikrofon machten klar, dass die Schwaben beim Sieg bei den seit Wochen schwächelnden Mainzern kaum Mühe hatten. Trotz Mega-Rotation gelang dem VfB der nächsten Schritt auf dem Weg nach Berlin. Zudem verschärften die Schwaben die Krise der Mainzer zum zweiten Mal binnen 72 Stunden. Erst am vergangenen Sonntag hatten die Rheinhessen in der Fußball-Bundesliga in Stuttgart den Kürzeren gezogen (1:2) – damals allerdings gegen zehn andere VfB-Starter. Luca Jaquez (6.) und Karazor (73.) trafen diesmal.
Vor dem Anpfiff hatte Sebastian Hoeneß verblüfft. Der Stuttgarter Trainer wechselte im Vergleich zum Sonntag seine komplette Startelf aus. „Wir haben schon mehrfach in dieser Konstellation gespielt“, verteidigte Hoeneß kurz vor Spielbeginn seine Maßnahme: „Ich weiß nicht, ob da so viel Mut dazugehört. Wir brauchen Power und Frische.“ Da Tiago Tomas wegen Oberschenkelproblemen das Aufwärmen abbrechen musste, rückte Undav in die Startelf. Es waren also „nur“ zehn Neue.
Die Gesänge der mitgereisten Anhänger vom erneuten Pokalsieg hielt Undav allerdings für etwas verfrüht. „Ich kann die Fans natürlich verstehen, aber wir sollten erstmal ruhig bleiben“, sagte der Angreifer: „Frühestens im Viertelfinale können wir darüber reden.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)