Es war die erste Auflage des prestigeträchtigsten Spiels im spanischen Fußball unter der Leitung von Xabi Alonso bei Real Madrid. Mit 2:1 gewannen die Königlichen den Clásico gegen den FC Barcelona. Nach dem 1:0-Erfolg gegen Juventus Turin war es der nächste Beweis dafür, dass Real in diesem Jahr auch große Spiele gewinnen kann.

Trotz der zuletzt fünf Siege in Serie sieht sich Alonso jedoch mit einem enormen Druck konfrontiert. Wie ein Bericht von The Athletic nun aufwirft, soll „sich im Kabinentrakt von Madrid ein Gefühl der Frustration breitgemacht haben. Viele erfahrene Akteure fühlten sich respektlos behandelt und unzufrieden.“ Dies berichteten mehrere Quellen aus dem direkten Umfeld der Mannschaft.

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CAPTION: Vinícius (l.) sorgte bei seiner Auswechslung im Clásico für einen Eklat, der den Druck auf Xabi Alonso (r.) verdeutlicht
DESCRIPTION: Vinícius (l.) sorgte bei seiner Auswechslung im Clásico für einen Eklat, der den Druck auf Xabi Alonso (r.) verdeutlicht

Vinícius (l.) sorgte bei seiner Auswechslung im Clásico für einen Eklat, der den Druck auf Xabi Alonso (r.) verdeutlicht
Vinícius (l.) sorgte bei seiner Auswechslung im Clásico für einen Eklat, der den Druck auf Xabi Alonso (r.) verdeutlichtVinícius (l.) sorgte bei seiner Auswechslung im Clásico für einen Eklat, der den Druck auf Xabi Alonso (r.) verdeutlicht

Einer der Auslöser für die Unzufriedenheit in Teilen der Mannschaft sei, dass Alonso bei seiner Ankunft im Sommer viele „schlechte Angewohnheiten“ vorgefunden und drastische Veränderungen vorgenommen habe.

Weniger Freiheiten? Alonso mit strengen Auflagen für Real-Stars

Während Alonso nach seinem Amtsantritt schnell klarmachte, dass kein Real-Star seinen Platz in der Mannschaft ohne die nötige Einstellung sicher habe, soll der Trainer in Absprache mit seinen Spielern auch einige neue Regeln aufgestellt haben.

„Xabi hat versucht, im Alltag für mehr Disziplin und Ordnung zu sorgen – mit einer strengeren Kontrolle der Zeitpläne, mehr Arbeit im Kraftraum zur Verletzungsprävention sowie Gruppen- und Einzelsitzungen zur Videoanalyse“, wird eine dem Trainingsalltag nahe Quelle zitiert.

Auch „die Bedeutung von Pünktlichkeit sowie Intensität und Engagement im Training“ wurde vom Spanier besonders hervorgehoben. Zudem begrenzte Alonso die Anzahl an Personen, „die sich vor Spielen und in der Halbzeit im Umfeld der Mannschaft aufhalten dürfen“ – egal ob Familie, Freunde, Berater oder „überflüssiges“ Personal.

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CAPTION: "Dieser Sieg hat eine tiefere Bedeutung"
DESCRIPTION: Real Madrid konnte den ersten Clásico unter Xabi Alonso mit 2:1 für sich entscheiden. Der Real-Coach zeigte sich im Anschluss an die Partie entsprechend gut gelaunt.

Real Madrid konnte den ersten Clásico unter Xabi Alonso mit 2:1 für sich entscheiden. Der Real-Coach zeigte sich im Anschluss an die Partie entsprechend gut gelaunt.

Real Madrid konnte den ersten Clásico unter Xabi Alonso mit 2:1 für sich entscheiden. Der Real-Coach zeigte sich im Anschluss an die Partie entsprechend gut gelaunt.

Die von Alonso eingeführten Maßnahmen sorgen bei einigen Spielern aber angeblich für Unzufriedenheit, da „sie auf dem Platz nun kaum noch Freiheiten hätten, ihre individuellen Qualitäten auszuspielen.“ Dabei werde der stark taktisch geprägte Ansatz des ehemaligen Leverkusen-Trainers mit der deutlich freieren Anlage von Vorgänger Carlo Ancelotti verglichen. Häufig werde intern auch ein Vergleich mit Star-Trainer Pep Guardiola gezogen. Wenn auch nicht immer negativ, kritisierte eine Quelle: „Er hält sich für Pep Guardiola, aber im Moment ist er nur Xabi.“

Flexibilität, Rotation und Jugendarbeit: Alonso weiß auch zu überzeugen

„Einige von ihnen haben so viel gewonnen, ohne all diese Dinge zu tun – und als sie ihnen nun auferlegt wurden, haben sie sich beschwert. Das ist kein Geheimnis, manche Fälle sind sogar öffentlich bekannt. Es ist normal – vor allem bei denen, die früher unantastbar waren“, merkte eine weitere anonyme Quelle an.

Daneben wird „besonders Alonsos taktische Flexibilität und seine Rotationspraxis, die allen Spielzeit verschaffe“ von internen Quellen gelobt. Genau wie sein Umgang mit jungen Spielern, die regelmäßig in die Mannschaft integriert werden und deutliche Fortschritte aufweisen. Darüber hinaus befindet sich auch Superstar Kylian Mbappé unter Alonso in Bestform und kommt in 13 Spielen auf 18 Torbeteiligungen.

Vinícius-Eklat verdeutlicht den Druck

Wie allgegenwärtig der Druck auf Alonso ist, zeigte sich allerdings auch nach dem Sieg im Clásico. Nachdem Alonso Superstar Vinícius Júnior ausgewechselt hatte, sorgte dieser für einen Eklat und schimpfte lautstark: „Ich verlasse das Team, es ist besser, wenn ich gehe. Ich gehe!“ Inzwischen hat sich der Brasilianer in einem Statement reumütig gezeigt und erklärte, sich bei seinen Teamkollegen, dem Verein und dem Präsidenten entschuldigen zu wollen.

Einen Namen ließ er dabei allerdings aus, wie diverse spanische Medien anmerkten: Bei Trainer Xabi Alonso entschuldigte sich der Brasilianer nicht.