Wirbel im Müngersdorfer Stadion in Köln: Der FC Bayern erzielte im Pokalduell mit dem FC (TICKER) den 1:1-Ausgleich – doch das Tor war irregulär.
Nach einem Schuss von Josip Stanisic, den FC-Keeper Ron-Robert Zieler nur prallen lassen konnte, stand Luis Díaz genau richtig und traf zum 1:1. Doch dieser befand sich dabei klar im Abseits, der Treffer hätte also nicht zählen dürfen.
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CAPTION: Luis Diaz stand beim Ausgleich im Abseits
DESCRIPTION: Luis Diaz stand beim Ausgleich im Abseits
Doch Schiedsrichter Tobias Welz gab den Treffer. „Luis Díaz steht im Abseits und zieht einen Vorteil aus seiner Situation“, erläuterte ARD-Kommentator Tom Bartels. „Das Tor wäre vom Videoassistenten aberkannt worden“, führte er aus. Bitter für den FC: Den VAR gibt es im Pokal erst ab dem Achtelfinale.
Thielmann: „Kann man erwarten, dass er das sieht“
Auch bei Sky erklärte Kommentator Wolff Fuss, dass der Treffer der Bayern „nicht hätte zählen dürfen.“
„Das ist eine klare Abseitsposition, da kann man schon erwarten, dass der Linienrichter das sieht“, meinte Kölns Jan Thielmann, der aktuell wegen einer Muskelverletzung ausfällt, in der Halbzeitpause bei Sky.
Sehr deutlich wurde nach der Partie auch der Kölner Marius Bülter bei Sky. “Extrem bitter, vor allem, weil es nicht knapp Abseits war. Mich ärgert noch mehr, dass ich dann nach der Halbzeit mit dem Schiedsrichter sprechen will und er mir dann erzählt, dass er es sich in der Halbzeit nicht angeguckt hat und mich ein Stück weit für doof verkaufen will. Das nervt mich brutal.”
Er forderte, dass man zu seinen Fehler „einfach stehen sollte“. Der Linienrichter habe ihm gegenüber schließlich zugegeben, dass man sich die Szene in der Pause angesehen habe: „Aber alles gut, Fehler passieren. Man sollte halt einfach nur dazu stehen.”
Ex-Schiedsrichter: „Inakzeptabel“
Beim FC herrschte auch in Person von Lukas Kwasniok dicke Luft. Der Coach bekam sich nach dem Gegentreffer fast gar nicht mehr ein und wetterte an der Seitenlinie gegen die Schiedsrichter.
Nach der Partie äußerte er sich reflektiert, aber deutlich, auf SPORT1-Nachfrage: „Ich will jetzt nicht klugscheißern, aber das war gefühlt live auch von meiner Position aus zu sehen. Und die Bilder haben das nur bestätigt. Aber gut, er hat es nicht gesehen, wir können es nicht rückgängig machen.“
„Offensichtlich“ hätte es einen VAR gebraucht: „Wissen Sie, mittlerweile ist es ja auch einfach so: Weil wir die ganze Zeit mit Navi fahren, können wir die einfachsten Wege dann auch nicht mehr finden. Weil wir keinen Fokus darauf haben. Wir haben eine Art Navi in Form von VAR im Rücken. Dann fokussierst du dich vielleicht auch nicht so sehr auf die Situation – ohne da jemandem irgendwas unterstellen zu wollen.”
Auch der ehemalige Schiedsrichter Manuel Gräfe meldete sich auf X zu Wort und kritisierte das Schiedsrichtergespann stark: „Welz bis dahin gut, aber solch fehlende Konzentration vom Assistenten inakzeptabel! Das muss man in der Bundesliga erkennen.“
„Gut für den FC Bayern – unglücklich aus Kölner Sicht. Wie man sieht, steht Díaz im Abseits. Leider gibt es aus Kölner Sicht heute keinen VAR. Da ist natürlich sehr viel Pech im Spiel“, befand ARD-Experte Bastian Schweinsteiger.
Max Eberl sprach sich dafür aus, den VAR auch früher im Pokal einzusetzen. „Wenn man mich ehrlich fragt, bin ich ein Freund vom Videoassistenten. Ich finde es witzig, dass ihr jetzt danach fragt, weil er ja sehr häufig kritisiert wird. Ich glaube schon, dass ab der 2. Runde ein Videoassistent hilfreich wäre“, betonte der Bayern-Boss in der Mixed Zone.
Nicht das erste Abseitstor in der Pokalrunde
Für die Kölner kam es vor der Pause noch dicker: Harry Kane traf nur drei Minuten nach dem Ausgleich zur Führung. Am Ende hieß es 1:4.
Schon bei der Partie zwischen dem BVB und Eintracht Frankfurt am Dienstag sorgte eine ähnliche Szene für Aufsehen. Beim Ausgleich der Dortmunder stand wohl auch Maxi Beier im Abseits.