Kurz vor halb neun wurde es so richtig laut im Münchener SAP Garden. Als Hallensprecher Thomas Killian Neuzugang Spencer Dinwiddie erstmals im Trikot des FC Bayern aufs Feld rief, tobten die Fans.

Die Aufregung und Begeisterung über den Star-Neuzugang, der nach 621 Partien in der NBA überraschend nach München gewechselt war, war im weiten Rund zu spüren.

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Spencer Dinwiddie feierte sein Debüt für den FC Bayern
Spencer Dinwiddie feierte sein Debüt für den FC BayernSpencer Dinwiddie feierte sein Debüt für den FC Bayern

Seine Leistung war bei seinem Europa-Debüt anschließend wechselhaft. Am Ende stand Dinwiddie beim 86:70 Erfolg gegen Virtus Bologna bei sechs Punkten und drei Assists in knapp 20 Minuten. Speziell in Hälfte eins (null Punkte) fremdelte er noch mit dem Bayern-Spiel.

Das gab der neue Top-Star auf SPORT1-Nachfrage auch ehrlich nach dem Spiel zu. „Ich freue mich, dass wir gewonnen haben. In der ersten Hälfte war ich echt noch sehr müde. Ich habe gefühlt seit 36 oder 48 Stunden nicht mehr geschlafen“, sagte Dinwiddie lachend.

Dinwiddie mit großem Lob für Bayern-Fans

„Ansonsten fühle ich mich aber sehr gut“, erklärte der Guard weiter: „Ich finde auch, dass ich in der zweiten Hälfte schon deutlich besser reingefunden habe. Es wird sicher von jetzt an immer besser werden.“

Tatsächlich spielte er nach der Pause deutlich verbessert. Nach zuvor oft zu erzwungenen Aktionen, konzentrierte er sich anschließend zunächst darauf, seine Mitspieler einzusetzen.

Bei noch 3:28 Minuten auf der Uhr im dritten Viertel platzte dann auch offensiv endlich der Knoten. Mit Foul verwandelte er sehenswert einen schweren Wurf und jubelte anschließend euphorisch. Die Erleichterung über seinen ersten Korb war ihm deutlich anzusehen. Anschließend verwandelte er auch den Bonusfreiwurf zum 54:53. Die Führung gaben die Bayern anschließend bis zum Ende des Spiels nicht mehr aus der Hand.

Spätestens nach dem ersten Dinwiddie-Korb feierten auch die Fans, die der Star mit Blick auf seine bisherige Zeit in der NBA besonders lobte: „Ein großer Unterschied sind unsere Fans. In der NBA sind anders als hier nicht alle Spiele ausverkauft. Die Stimmung ist sehr aufregend und die Leidenschaft war auf einem extrem hohen Niveau.“

Spiel ohne echtes Training? „Härter, als ich erwartet habe“

Mit Leidenschaft agierte auch Dinwiddie, der dadurch auch kaschieren konnte, dass er noch gar nicht richtig mit dem Team trainiert hatte und so auch noch keines der Offensive-Plays richtig ausgeübt hatte. Bis zum Spiel hatte er sie nur in der Theorie auf Papier gelesen.

„Ich muss schon zugeben, dass das definitiv härter war, als ich erwartet habe“, erklärte Dinwiddie über die Herausforderung, so kurz nach seiner Landung schon sein erstes Spiel zu spielen, auf SPORT1-Nachfrage.

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Er sei sehr froh, dass ihn seine Teamkollegen und auch das Trainerteam so an die Hand genommen hätten: „Sie haben mir sehr geholfen. Es gab einige Momente, in denen ein Spielzug angesagt wurde und ich fragend zur Bank geschaut habe und gefragt habe: ‚Was soll ich jetzt machen?‘“

„Deshalb muss ich meinen Teamkollegen danken, dass sie mir so gut geholfen haben und mir oft auch gezeigt haben, wo ich stehen oder hinlaufen muss“, erklärte Dinwiddie.

Dinwiddie? „Er passt richtig gut zu uns“

Gut für den neuen Bayern-Star: Bis zum nächsten Pflichtspiel am Montag in der BBL gegen Heidelberg hat er jetzt etwas Eingewöhnungszeit und sogar zwei Trainingseinheiten mit dem Team.

„Wir haben Samstag und Sonntag Training. In der NBA wird ja nicht trainiert. Das wird neu sein für ihn“, sagte Cheftrainer Gordon Herbert nach dem Spiel lachend.

Mit seinem neuen Schützling zeigte sich Herbert auf SPORT1-Nachfrage sehr zufrieden: „Bei Spencer rechne ich mit einer schnellen Eingewöhnung, er versteht das Spiel und ist ein smarter Junge. Er hat ein paar sehr gute Pässe gespielt.“

„Wir freuen uns sehr, dass er da ist und er hat sich schon jetzt gut integriert. Ich glaube, er passt richtig gut zu uns, auch in der Kabine“, lobte Herbert weiter.

Dinwiddie erklärt Gründe für Bayern-Wechsel

Dass Dinwiddie überhaupt bei den Bayern landete, ist übrigens auch ein Verdienst des Cheftrainers, wie der ehemalige NBA-Spieler SPORT1 verriet: „Gordie (Anm. d. Red.: Gordon Herbert) war einer der Hauptgründe. Ich kenne ihn noch gut aus meiner Zeit bei den Brooklyn Nets.“

In der Saison 2019/2020 war Herbert beratend bei den Nets tätig, Dinwiddie lief zwischen 2016 und 2021 und in der Spielzeit 23-24 für Brooklyn auf.

„Mein Agent hat mir zudem gesagt, wie erstklassig die Stadt ist und wie herausragend der Verein ist. Diese beiden Faktoren waren natürlich auch sehr wichtig für mich“, sagte Dinwiddie.

Auch wenn sportlich noch nicht alles zu 100 Prozent klickte, wirkt es so, als wenn Spencer Dinwiddie und der FC Bayern Basketball sehr gut zusammen passen könnten.

Erst recht, wenn Dinwiddie von seinen Zielen mit den Bayern spricht: „Wir wollen natürlich alle Spiele gewinnen, dafür sind wir hier.“