RB Leipzig hat das intensive und unterhaltsame Verfolgerduell in der Bundesliga gewonnen und bleibt erster Jäger von Spitzenreiter Bayern München – auch dank gütiger Mithilfe von Alexander Nübel.
Der vom FC Bayern an den VfB Stuttgart verliehene Torhüter besiegelte mit einem schweren Patzer unmittelbar vor dem Tor von Romulo in der Nachspielzeit zum 3:1 (1:0)-Endstand für Leipzig die Niederlage der Schwaben.
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CAPTION: Alexander Nübel wollte nach seinem Patzer fast im Boden versinken
DESCRIPTION: Alexander Nübel wollte nach seinem Patzer fast im Boden versinken
Im Aufbauspiel wollte der Keeper den Ball eigentlich vor dem anlaufenden Romulo zurückziehen, trat aber über den Ball – und so hatte Romulu freie Bahn und netzte ein (90.+1). Anschließend bewies der Nationaltorhüter Größe und stellte sich.
Nübel selbstkritisch: „Nehme ich auf meine Kappe“
„Ich kriege den Ball, dann denke ich so: Oh f***, keiner mehr da! Ich sehe, dass links Niko (Nartey, Amn. d. Red.) da ist. Ich will dann kurz spielen, mache dann den Fehler und das nehme ich auf meine Kappe“, sagte Nübel bei Sky. Der lange Ball wäre „in dem Fall“ die bessere Variante gewesen, räumte er ein.
Teamkollege Angelo Stiller nahm Nübel in Schutz. „Das kann passieren. Ich bin immer ein Fan davon, mutig zu spielen“, sagte Stiller. „Nächste Woche geht es wieder weiter.“
Hoeneß-Klartext: „Das werden wir nicht zulassen“
Auch Trainer Sebastian Hoeneß warf sich für seinen Keeper in die Bresche. „Das ist wirklich bitter für Alex, weil er heute überragend gespielt hat, überragend“, stellte er bei DAZN klar: „Das werden wir nicht zulassen, dass das in irgendeiner Form hängen bleibt. Er ist gerade in einer top Form und das ändert nichts.“
Auch beim ersten Leipziger Treffer leisteten die Stuttgarter Schützenhilfe. Jeff Chabot (45.) traf bei einer missglückten Klärungsaktion ins eigene Tor, Yan Diomande (53.) und eben Romulo machten den Leipziger Sieg perfekt. Tiago Tomás (65.) traf für Stuttgart.
RB Leipzig baut Erfolgsserie aus
RB ist in der Bundesliga nun seit acht Spielen ungeschlagen und legt dank der seit Wochen stabilen Form den Grundstein für die erhoffte Rückkehr in die Champions League. Die Stuttgarter kassierten nach zuletzt fünf Siegen nacheinander ihre dritte Saisonniederlage.
„Das ist ein schöner, geiler Heimsieg. Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft“, sagte RB-Kapitän David Raum. und ergänzte mit Blick auf die vermeintliche Rolle als Bayern-Jäger: „Wir schauen auf uns.“
Dennoch müsse sich Leipzig „nicht verstecken mit dieser Mentalität und dem Flow, den wir gerade haben. Wenn wir so spielen, werden wir unsere Serie ausbauen.“ RB-Trainer Ole Werner betonte: Sein Team dürfe „den Moment genießen“.
Der Leipziger Coach hatte vorab vor dem formstarken VfB gewarnt und ihn als bislang härtesten Gegner nach dem FC Bayern bezeichnet. Mit Stuttgart komme „eine Spitzenmannschaft, es ist ein echtes Spitzenspiel“, sagte Werner.
Werners Ansage ließen die offensiv ausgerichteten Teams Taten folgen. Mit viel Tempo und guter Übersicht bespielte Leipzig die freien Räume und kam über die defensiven Außen schnell zu Chancen.
VfB hilft bei RB-Führung entscheidend mit
Die Nationalspieler Ridle Baku (2.) und David Raum (3.) scheiterten jeweils aus spitzem Winkel. Auch der VfB versteckte sich nicht – im Gegenteil. Auffällig spielfreudig agierte dabei Chris Führich als Ballverteiler im offensiven Zentrum. Deniz Undav (10.) köpfte bei der ersten guten Stuttgarter Chance knapp über das Tor.
Der VfB drängte RB zunehmend in die eigene Hälfte und war dem ersten Tor näher. Beim Distanzschuss von Maximilian Mittelstädt (18.) musste sich Peter Gulacsi im RB-Tor strecken. Leipzig brauchte rund eine Viertelstunde, um die Stuttgarter Druckphase zu beenden. Dann aber wurde es mehrfach gefährlich.
Beim Versuch von Antonio Nusa (24.) verhinderten die Fingerspitzen von Nationaltorwart Alexander Nübel die Leipziger Führung, Assan Ouédraogo (30.) zielte zu zentral, Romulo (33., 41.) nach ansehnlichen Kombinationen knapp am Tor vorbei. Ein Eigentor brach den Bann: Eine scharfe Hereingabe von Diomande lenkte Chabot unglücklich über die Linie.
Stuttgart kämpft sich ran – RB macht Deckel drauf
Leipzig nahm den Schwung der ersten Halbzeit mit in den zweiten Durchgang und erhöhte schnell. Diomande wurde im Strafraum zu zögerlich gestört. Stuttgart wehrte sich, fand gegen die RB-Defensive aber kaum ein Durchkommen. Erst ein weiter Pass aus der eigenen Hälfte auf Tiago Tomás übertölpelte Leipzigs Abwehr.
Romulo verpasste per Kopf zunächst den dritten RB-Treffer, Nübel parierte stark (81.). Erst in der Nachspielzeit traf der Brasilianer dann doch nach einem Nübel-Patzer.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)