Eintracht Frankfurt hat nach dem bitteren Pokal-Aus gegen Borussia Dortmund den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen. Die ambitionierte Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller kam bei Abstiegskandidat 1. FC Heidenheim trotz klarer Überlegenheit nicht über ein mageres 1:1 (0:1) hinaus.

Budu Zivzivadze brachte den FCH, der bislang in fünf Pflichtspielen noch keinen Punkt gegen die Eintracht geholt hatte, in der 32. Minute in Führung. Rasmus Kristensen (55.) glich aus. Doch Toppmöller regte sich über das aberkannte Führungstor von Elye Wahi (23.) auf. Schiedsrichter Christian Dingert hatte wegen eines vermeintlichen Fouls von Arthur Theate an Patrick Mainka gepfiffen, unmittelbar bevor der Ball die Linie überquerte.

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CAPTION: Dino Toppmöller (r.) suchte das Gespräch mit Schiedsrichter Christian Dingert
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Dino Toppmöller (r.) suchte das Gespräch mit Schiedsrichter Christian Dingert
Dino Toppmöller (r.) suchte das Gespräch mit Schiedsrichter Christian DingertDino Toppmöller (r.) suchte das Gespräch mit Schiedsrichter Christian Dingert

Toppmöller schimpft: „So nicht mehr hinnehmbar“

„Ich sehe ehrlicherweise kein Foul“, sagte Toppmöller bei Sky. „Es ist in den letzten Wochen sehr oft so, dass die eine oder andere Entscheidung gegen uns ausfällt. Das wollen und dürfen wir auch nicht mehr akzeptieren. Am Ende ist es ein ganz anderes Spiel, wenn wir hier in Führung gehen. Es zieht sich in den letzten Wochen durch. Das ist so nicht mehr hinnehmbar.“

Zuletzt im Pokal fühlten sich die Frankfurter beim Aus gegen den BVB durch eine nicht geahndete Abseitsstellung vor dem Ausgleichstor der Dortmunder benachteiligt. Im DFB-Pokal gibt es erst ab dem Achtelfinale einen Videoassistent.

Nun war das Foulspiel vor dem Gegentreffer sogar für Heidenheims Mainka nicht so klar. „Mein Gegenspieler Koch hat einen guten Laufweg, dass ich durch die ganze Masse durch muss. Da muss man schon sagen, dass wir Glück gehabt haben“, räumte der Gefoulte ein.

„Wieso haben wir denn den Videoschiedsrichter?“

Toppmöller kritisierte den zu frühen Pfiff von Dingert. „Wieso haben wir den Videoschiedsrichter? Genau wegen solchen Fällen. Dann lass das Ding laufen und schau es dir an. Wenn du glaubst, dass das ein Foul war, dann kannst du es auch als Foul bewerten. In der Liveeinstellung habe ich nichts gesehen. Im Video sehe ich auch nichts. Deswegen ist es für uns extrem bitter.“

Auch Sky-Experte Dietmar Hamann schlug sich auf die Seite des SGE-Trainers. „In dem Fall gibt es weder ein Foulspiel noch irgendwas anderes. Mir wird eh zu viel gepfiffen. Bei Ecken und Freistößen sind 16, 18 Leute im Sechzehner. Da ist es ganz normal, dass es Körperkontakte gibt. Dass einer einem auf den Fuß steigt, das passiert einfach. Das gehört dazu. Dann lasst doch laufen.“

Für die Hessen war es auch mit Blick auf das wichtige Champions-League-Spiel am Dienstag (18.45 Uhr) bei der SSC Neapel ein Stimmungsdämpfer.

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CAPTION: Rasmus Kristensen erzielte den Ausgleich
DESCRIPTION: Rasmus Kristensen erzielte den Ausgleich

Rasmus Kristensen erzielte den Ausgleich
Rasmus Kristensen erzielte den AusgleichRasmus Kristensen erzielte den Ausgleich

Budu Zivzivadze brachte den FCH, der bislang in fünf Pflichtspielen noch keinen Punkt gegen die Eintracht geholt hatte, in der 32. Minute in Führung. Rasmus Kristensen (55.) glich aus.

Frankfurt steht in der Pflicht

Für das Team von Trainer Frank Schmidt bleibt die Lage im Abstiegskampf prekär. Am kommenden Samstag ist der FCH in Leverkusen gefordert, auf die Eintracht wartet am Sonntag das Derby gegen Mainz. Um nach oben nicht den Anschluss zu verlieren, stehen die Frankfurter in der Pflicht.

Toppmöller verzichtete in der Startelf auf Torjäger Jonathan Burkardt. Dafür bekam Elye Wahi eine Chance. Die Eintracht kontrollierte zu Beginn das Geschehen. Doch mehr Entschlossenheit, wie von Schmidt nach der Pokalniederlage gegen den Hamburger SV gefordert, zeigte zunächst der Gastgeber.

Uzun muss früh ausgewechselt werden

Die Eintracht tat sich dagegen schwer, Chancen zu kreieren. Zu allem Überfluss musste Can Uzun schon früh raus. Der Jungstar verletzte sich offenbar am linken hinteren Oberschenkel. Für Uzun kam Mario Götze. Und der war noch gar nicht richtig auf dem Platz, da stand es 0:1.

Mathias Honsak und vor allem Arijon Ibrahimovic bereiteten den Treffer für Zivzivadze glänzend vor. Die überlegene Eintracht agierte gegen leidenschaftlich verteidigende Heidenheimer dagegen zu umständlich. So blieb es bei einer einzigen Möglichkeit durch Wahi kurz vor der Pause.

Eintrachts Druck reicht nur für ein Tor

Nach dem Wechsel legte die Eintracht vehement los. Ellyes Skhiri hatte mit einem Kopfball an die Latte jedoch Pech. Die Gäste erhöhten nun den Druck und wurden schnell belohnt, als Kristensen eine Flanke von Nathaniel Brown überlegt einköpfte.

Die Eintracht blieb dran, Toppmöller brachte nach gut einer Stunde Burkhardt. Heidenheim lauerte auf Konter.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)