Vor dem Großen Preis von Las Vegas steuert die Formel 1 auf hitzige Diskussionen über ihre umstrittenen Richtlinien zum Zweikampf zu. Auslöser ist die Zehn-Sekunden-Strafe gegen Oscar Piastri in Sao Paulo: Der McLaren-Pilot kollidierte mit Andrea Kimi Antonelli und Charles Leclerc, letzterer schied aus.

Die Rennkommissare begründeten die Strafe damit, dass Piastri am Scheitelpunkt nicht innen vorn lag und Antonelli daher keinen Platz lassen musste. Für viele Fahrer war das Urteil dennoch schwer nachvollziehbar.

„Dass Oscar bestraft wurde, ist für mich inakzeptabel – wir sind hier auf dem Gipfel des Motorsports“, polterte Williams-Pilot und GPDA-Direktor Carlos Sainz. Er verwies auf weitere umstrittene Entscheidungen: „Ich habe meine Strafe in Zandvoort nicht verstanden, ebenso wenig die von Ollie Bearman in Monza.“ Sainz sieht das gesamte System in der Pflicht: Entweder seien die Richtlinien schlecht formuliert oder die Kommissare legten sie zu starr aus. Für ihn ist nur eines klar: „Nach Brasilien funktioniert etwas nicht.“

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CAPTION: Formel 1: So spektakulär enthüllt Audi das Design seines Autos
DESCRIPTION: Zur Saison 2026 steigt mit Audi ein neuer deutscher Konstrukteur in die Formel 1 ein. Einige Monate zuvor enthüllt der Automobilhersteller bei einer spektakulären Präsentation

Zur Saison 2026 steigt mit Audi ein neuer deutscher Konstrukteur in die Formel 1 ein. Einige Monate zuvor enthüllt der Automobilhersteller bei einer spektakulären Präsentation

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Auch Albon kritisiert Regel-Wirrwarr

Der Spanier brachte erneut die Idee von festen, über die Saison hinweg unveränderten Kommissaren ins Spiel: „Mit drei festen Leuten, die wirklich etwas von Rennen verstehen, würden wir eine gemeinsame Sprache entwickeln. Dann weiß jeder sofort, wann er Schuld hat.“ Laut FIA steht das Thema in Katar auf der Agenda – die Behörde zeigt sich offen für Anpassungen, betont jedoch, dass bereits jetzt ein Ermessensspielraum bestehe.

Teamkollege Alex Albon dämpft derweil die Erwartungen an eine schnelle Lösung: „Je mehr Regeln wir stapeln, desto weniger Platz bleibt für den gesunden Menschenverstand, den wir seit dem Kartsport verinnerlicht haben.“ Er plädiert für eine Verschlankung des Regelwerks, warnt aber zugleich vor neuen Grauzonen.

Beim traditionellen Fahrer-Meeting mit der FIA in Katar wollen die Piloten nun konkrete Vorschläge einbringen. Ob daraus ein klarer, einheitlicher Strafenkatalog entsteht, bleibt offen – doch der Druck auf die Entscheidungsstrukturen der Formel 1 wächst spürbar.