So selbstbewusst wie Lennart Karl seine Spiele absolviert, so trat er auch nach der Partie der Bayern gegen den SC Freiburg (6:2) auf. Als er von Sky auf den Vergleich mit Lionel Messi angesprochen wurde, sagte der 17-Jährige: „Natürlich kann man mich mit Messi vergleichen. Das sagen sehr viele.“
Ein Satz wie Donnerhall, doch später in der Mixed Zone schränkte Karl auf Nachfrage von SPORT1 ein: „Jetzt kann ich mich eigentlich nicht mit Messi vergleichen, das ist was ganz anderes.“ Er sehe die Ähnlichkeit eher in der Tatsache, dass er wie der Argentinier Linksfuß sei.
HERE SHOULD BE OZ IMAGE – EMBED IT AGAIN WITH TRANSFORMATION ID: 2c0f4ae8-1c08-47f6-a3e1-3faa44d2a299
CAPTION: Lennart Karl nimmt die Vergleiche mit Lionel Messi an
DESCRIPTION: Lennart Karl nimmt die Vergleiche mit Lionel Messi an
Das Detail im Karl-Messi-Vergleich
In der Tat hatte Olaf Thon, Weltmeister von 1990, Karl im Interview mit SPORT1 nicht per se mit Messi verglichen, sondern „durch seine Spielweise“. Es ist das entscheidende Detail. Ob er seinem Idol nacheifern könne, werde sich zeigen, erklärte der Ex-Bayern-Profi. So sieht es auch Karl selbst: „Also erreichen kann ich die Qualität natürlich, wenn es so weitergeht.“
Trotzdem ist der Vergleich in der Welt. Die Bayern bekommen das Thema auch deswegen nicht so schnell gebremst, weil Karl regelmäßig liefert.
Gegen Freiburg erzielte er ein Tor und legte eines auf. So etwas gelang seit Beginn der Datenerfassung keinem jüngeren Bayern-Spieler. Karl ist 17 Jahre und 273 Tage alt. Startelfeinsätze des Youngsters sind mittlerweile weder überraschend noch stellen sie ein Experiment oder gar ein Risiko dar.
FC Bayern: Pavlovic schwärmt von Karl
„Er ist ein geiler Zocker. Mit so viel Selbstvertrauen in dem Alter habe ich noch keinen Mitspieler erlebt“, sagte Aleksandar Pavlovic nach der Partie.
Wie viel Messi tatsächlich in Karl steckt, muss sich noch zeigen. In seinem ersten Profijahr kam der damals 17-jährige Argentinier beim FC Barcelona verletzungsbedingt auf „nur“ sechs Einsätze und einen Treffer. Karl hat schon jetzt neun Bundesligaspiele und zwei Tore zu verzeichnen…
Während die Führungsriege um Klub-Patron Uli Hoeneß („Übertrieben!“) und Präsident Herbert Hainer („Man muss die Kirche im Dorf lassen!“) tapfer gegen den Karl-Hype ankämpfen, lächelt Vincent Kompany das Thema aktuell noch entspannt weg.
So plant Kompany mit Karl
„Lenny ist Lenny. Ich finde es wichtig, dass der Junge diese Phase genießt. Wenn viel Hype kommt, ist das okay. Aber das passiert außerhalb und er muss Fußball genießen. […] Wir gehen bei dieser Geschichte nicht mit. Wir schauen, dass er die beste Version von Lennart Karl wird“, sagte der Coach auf der Pressekonferenz.
Es sind die entspannten Worte eines Trainers, der weiß, dass man auch schon mit 17 Jahren Großes leisten kann – schließlich war er selbst in diesem Alter bereits Nationalspieler und quasi der Begründer der belgischen „goldenen Generation“.
HERE SHOULD BE OZ VIDEO – EMBED IT AGAIN WITH VIDEO ID: ef350316-c8b7-4759-8f6d-88345e72e378
CAPTION: Karl zur WM? "Kirche im Dorf lassen"
DESCRIPTION: Uli Hoeneß und Herbert Hainer gehen auf Lennart Karl und dessen Leistung und auch auf eine eventuelle Nominierung im DFB-Kader ein.
Uli Hoeneß und Herbert Hainer gehen auf Lennart Karl und dessen Leistung und auch auf eine eventuelle Nominierung im DFB-Kader ein.
WM 2026: Karl drängt sich auf
Zudem würde Kompany seiner eigenen Arbeit vermutlich schaden, wenn er die Begeisterung rund um seinen Schützling künstlich bremsen würde. Über Karl ist bekannt, dass er ehrgeizig ist und weiterhin regelmäßig Spielzeit erwartet.
Derweil scheint Julian Nagelsmann noch skeptisch zu sein. Bei SPORT1 verriet Karl, dass es zum Bundestrainer noch keinen Kontakt gegeben habe. Die WM hat der Youngster aber mittlerweile im Blick.
Übrigens: Sollte Karl am 30. März 2026 im Länderspiel der DFB-Elf gegen die Elfenbeinküste zum Einsatz kommen, wäre er bei seinem Debüt 18 Jahre und 36 Tage alt. Messi war bei seinem ersten Länderspiel 18 Tage älter.