Trotz des schwierigen Starts beim FC Liverpool gibt sich Starneuzugang Florian Wirtz weitestgehend zuversichtlich, was seine Zukunft bei den Reds angeht – er wähnt sich beim richtigen Verein.

Nach der deutlichen 0:3-Pleite gegen den Ligarivalen Manchester City, bei der Wirtz in der 83. Minute ausgewechselt wurde, zog der Nationalspieler eine persönliche Zwischenbilanz zu den ersten elf Ligaspielen. „Ich bin sehr zufrieden, dass ich hier bin. Ich komme zu meiner Spielzeit und auch zu meinen Aktionen auf dem Platz. Deswegen – passt“, sagte Wirtz bei Sky.

Florian Wirtz wartet immer noch auf sein erstes Pflichtspieltor für den FC Liverpool
Florian Wirtz wartet immer noch auf sein erstes Pflichtspieltor für den FC LiverpoolFlorian Wirtz wartet immer noch auf sein erstes Pflichtspieltor für den FC Liverpool

Wirtz: „Das war jetzt ein kleiner Rückschlag“

In der Premier League blieb Wirtz bislang ohne direkte Torbeteiligung. Auch auf seinen ersten Pflichtspieltreffer wartet der Deutsche noch. Mit der enormen Härte und der hohen Intensität in England hatte der 22-Jährige auch gegen City wieder zu kämpfen.

„Ja, es ist schon anders. Aber ich weiß jetzt genau, was auf mich zukommt. Deswegen brauche ich das jetzt auch nicht immer wieder zu erwähnen“, stellte Wirtz klar. Soll wohl heißen: Der eingeschlagene Pfad ist steinig, aber die Herausforderung ist angenommen.

Von prominenter Seite wird derweil schon vor einem Scheitern gewarnt, der Spott englischer Fans in den Sozialen Medien hat längst erschreckende Ausmaße angenommen.

Aber: Auch wenn gegen die Cityzens nicht viel funktionieren wollte, war Wirtz ein Aktivposten in der Liverpooler Offensive und holte immerhin zwei Gelbe Karten heraus. „Ich bin jetzt hier. Und ich versuche einfach dazu beizutragen, dass wir erfolgreich sind. Heute hat es leider nicht geklappt. (…) Das war jetzt ein kleiner Rückschlag, wir versuchen, nach der Länderspielpause wieder voll anzugreifen“, gab sich der ehemalige Leverkusen-Profi kampfeslustig.

Die Erwartungshaltung ist groß

Am Sonntagabend wurde Wirtz – wie schon zuletzt – auf der linken Außenbahn aufgeboten, dabei bespielte er nach seinem Wechsel auf die Insel anfangs noch die Zehnerposition. Die Rolle im Zentrum soll einer der Gründe für seine Entscheidung für Liverpool gewesen sein – und damit auch einer der Gründe für die Entscheidung gegen den ebenfalls interessierten FC Bayern.

Doch bisher fielen die Auftritte zu selten überzeugend aus. Trainerlegende Arsène Wenger hatte jüngst gar behauptet, Liverpool habe mit dem Wirtz-Transfer sein Mittelfeld zerstört. Weil Reds-Coach Arne Slot dies eingesehen habe, müsse der Deutsche nun auf die Seite ausweichen.

„Es ist keine große Umstellung. Ich gehe – auch wenn ich links spiele – meistens eher ins Zentrum. Es ist kein großer Unterschied“, machte Wirtz selbst deutlich.

Ähnlich bewertete auch Sky-Experte René Adler die Situation. Der Ex-Torhüter betonte, dass es nun darum gehe, „sich an das Tempo zu gewöhnen, die Robustheit reinzubekommen, Aktionen zu sammeln, Selbstverständnis zu sammeln und damit auch Selbstvertrauen zu gewinnen.“ Dabei sei die Position erst einmal egal.

Liverpool steckt weiter in der Krise

Ob sich das 125-Millionen-Euro-Investment in Florian Wirtz bald auszahlen werde? „Ich mache mir da keine großen Sorgen. Die englische Presse ist hart, gerade weil die Erwartungshaltung bei so einem Preisschild so derartig hoch ist“, sagte Adler.

„Er wird kommen! Es ist nur eine Frage der Zeit. Man wird nächstes Jahr, übernächstes Jahr um Florian Wirtz eine konkurrenzfähige Mannschaft, die um den Titel spielt, aufbauen“, war sich der ehemalige Leverkusener Keeper sicher.

In der Tabelle liegt Liverpool derzeit aber aktuell nur auf Platz 8. Der Rückstand auf Tabellenführer Arsenal beträgt bereits acht Punkte. Manchester City belegt mit vier Punkten Rückstand Platz zwei.

Geht es nach dem langjährigen Premier-League-Star Roy Keane, hat sich Liverpool bereits aus dem Titelrennen verabschiedet. „Im Moment kann man Liverpool nicht mehr als Titelanwärter betrachten. Das sind jetzt fünf Niederlagen, und die Art der Gegentore, die sie kassieren … alle reden ständig über ihre Offensivspieler, aber defensiv sind sie völlig von der Rolle“, sagte er bei Sky.

Für Wirtz stehen jetzt erstmal mit dem DFB-Team die letzten beiden WM-Qualifikationsspiele in Luxemburg (14. November) und gegen die Slowakei (17. November) an.