Lenny Wilkens, einer der elegantesten Spieler der NBA-Geschichte, ist am Sonntag im Alter von 88 Jahren gestorben. Der neunfache All-Star wurde sowohl als Spieler als auch als Coach in die Hall of Fame aufgenommen – eine Ehre, die außer ihm nur John Wooden, Bill Sharman, Tom Heinsohn und Bill Russell erhielten.

Aufgewachsen im New Yorker Stadtteil Bedford-Stuyvesant verlor Wilkens früh seinen Vater und entdeckte Basketball erst spät. Ein beherzter Brief seines Pfarrers verschaffte ihm ein Stipendium am Providence College, wo er zum zweifachen All-American aufstieg. Die St. Louis Hawks zogen den linken Point Guard 1960 in der ersten Draft-Runde. Bereits in seiner zweiten NBA-Saison führte Wilkens die Hawks, trotz zwischenzeitlicher Militärpflicht, in die Playoffs. 1968 landete er hinter Wilt Chamberlain auf Rang zwei der MVP-Wahl.

Lenny Wilkens ist eine NBA-Legende
Lenny Wilkens ist eine NBA-LegendeLenny Wilkens ist eine NBA-Legende

Nach dem Trade zu den Seattle SuperSonics wurde Wilkens 1969 zum Spielertrainer befördert – damals ein Novum für einen Afroamerikaner. „Alle sagten, ich wäre ohnehin ein Coach auf dem Parkett“, erinnerte er sich später. In seiner dritten Saison führte er die junge Franchise auf eine Bilanz von 47:35, das erste positive Ergebnis der Klubhistorie.

Seine größte Stunde schlug 1979: Mit Seattle besiegte Wilkens die Washington Bullets in den Finals und schenkte der Stadt den bis heute einzigen NBA-Titel. Insgesamt sammelte er 1.332 Siege an der Seitenlinie – aktuell Rang drei der Allzeitliste – bei Stationen in Portland, Cleveland, Atlanta, Toronto und New York. 1994 kürte ihn die Liga zum Coach of the Year, zwei Jahre später gewann er als Head Coach des US-Teams olympisches Gold.

Als Spieler (1989), Coach (1998) und Assistant Coach des legendären Dream Teams von 1992 (2010) verewigte sich Wilkens gleich dreimal in der Hall of Fame. NBA-Commissioner Adam Silver würdigte ihn als „einen der 75 größten Spieler und 15 größten Coaches aller Zeiten“.