Die Nicht-Nominierung von Angelo Stiller für die beiden abschließenden Spiele in der WM-Qualifikation in Luxemburg und gegen die Slowakei hat für Verwunderung und beim VfB Stuttgart auch für Unverständnis gesorgt.
Auch Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg zeigte kein Verständnis für die Entscheidung und forderte im SPORT1-Doppelpass eine Erklärung vom Bundestrainer.
Bei der Pressekonferenz vor dem Gastspiel der DFB-Elf in Luxemburg (Fr. ab 20.45 Uhr im LIVETICKER) gab Julian Nagelsmann diese Erklärung.
„Ich hatte einen sehr guten Austausch mit Angelo und Sebastian (Hoeneß, Trainer des VfB, Anm. d. Red.). Was den Spieler angeht, muss ich das erklären. Was den Trainer angeht, nicht zwingend. Aber ich mache das gerne, weil ich einen guten Draht zu Sebastian habe“, sagte Nagelsmann.
Damit bestätigte Nagelsmann einen Bericht von SPORT1, im dem es um ein ausführliches Telefonat zwischen Bundestrainer und Spieler ging.
Nagelsmann: „In keinster Weise böse“
„Ich habe ihm auch gesagt, dass ich in keinster Weise böse bin über die Äußerungen. Was sollen sie auch sagen? Es ist ihr Spieler und ein sehr wichtiger Spieler für den VfB“, so der Bundestrainer über das Gespräch mit Stiller. „Die Entwicklung geht deutlich in die richtige Richtung, die Botschaft habe ich ihm auch mitgegeben, dass er wieder eine deutlich stabilere Saison spielt als in den vier Wochen vor der Oktobermaßnahme.“
Dennoch hätten auf den beiden Sechserpositionen Felix Nmecha und Aleksandar Pavlovic derzeit knapp die Nase vor Stiller.
Nagelsmann über Nicht-Nominierung von Stiller: „Kein Drama“
Für den sei die Tür aber keineswegs zu, und es sei auch „kein Riesen-Drama“, sagte Nagelsmann und erwähnte noch einmal die Reaktion des VfB Stuttgart: „Dass der VfB sich äußert und sagt, dass sie es nicht verstehen – ich hoffe, dass sie es tun. Wenn sie gesagt hätten: ‚Es ist verdient, dass Angelo nicht dabei ist – die Pfeife.‘ Dann hätte ich mir Gedanken gemacht. Es ist genau richtig, wie sie reagiert haben.“
Julian Nagelsmanns Nicht-Nominierung von Angelo Stiller wirft bei SPORT1-Experten Stefan Effenberg Fragen auf. Said El Malas Berufung kommt in der Runde jedoch gut an.
Nach dem 2:0-Sieg seines VfB-Stuttgart in der Europa League gegen Feyenoord wollte sich Stiller nicht zu seiner Ausbootung äußern. „Kein Kommentar“, sagte er.
Allgemein sagte Nagelsmann zur Berufung: „Wir machen ja keine Kadernominierung aus Jux und Tollerei, sondern weil wir überzeugt sind von den Spielern, wir ein gutes Gleichgewicht im Kader brauchen, Form, das Gefüge muss passen.“