Das Strafmaß, mit dem der französische Skiverband Julia Simon im Zuge der Kreditkartenaffäre belegt hat, sorgt bei Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen für Unverständnis. „Es war überraschend, dass das Urteil so mild ausfiel“, wird der frühere Weltklasse-Biathlet vom norwegischen Sender TV2 zitiert.

Björndalen war ursprünglich von einer Sperre bis zum Jahreswechsel ausgegangen. Das hätte zwar Simons Teilnahme an den Olympischen Spielen im Februar nicht direkt gefährdet, jedoch ihre Vorbereitung deutlich erschwert.

Ole Einar Björndalen ging von einer härteren Strafe für Julia Simon aus
Ole Einar Björndalen ging von einer härteren Strafe für Julia Simon ausOle Einar Björndalen ging von einer härteren Strafe für Julia Simon aus

Seit vergangenem Donnerstag ist aber klar: Die französische Top-Athletin wird lediglich den Weltcup-Auftakt in Östersund verpassen. Der Disziplinarausschuss des französischen Verbandes verhängte eine Sperre von sechs Monaten, davon fünf Monate auf Bewährung.

Björndalen: Der ganze Fall ist „unbegreiflich“

Für Björndalen ist der gesamte Betrugsskandal um Simon bis heute rätselhaft. „Der ganze Fall war für mich schon unbegreiflich, als ich zum ersten Mal davon gehört habe. Jetzt wurde sie in fünf Fällen schuldig gesprochen, was es für mich nur noch unbegreiflicher macht“, betonte der 51-jährige Norweger.

Am 24. Oktober hatte Simon vor Gericht gestanden, ab 2021 wiederholt die Bankkarten ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet und eines Physiotherapeuten des französischen Teams für Einkäufe im Gesamtwert von bis zu 2400 Euro benutzt zu haben.

Nach dem Geständnis und einer öffentlichen Entschuldigung wurde Simon zu einer dreimonatigen Bewährungsstrafe sowie einer Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro verurteilt.

Zu den Taten der Top-Biathletin verlor Björndalen nur wenige Worte. „Ich hoffe, dass Simon die Hilfe bekommt, die sie braucht“, erklärte er abschließend.