Der rote Porsche 930 war an der linken Front zerstört. Spuren eines schweren Unfalls, am Steuer saß Pelle Lindbergh, alkoholisiert.

Der schwedische NHL-Goalie hatte 1,7 Promille im Blut, als er in den frühen Morgenstunden des 10. November 1985 die Kontrolle über seinen Sportwagen verlor und gegen eine Wand vor einer Grundschule in der Stadt Somerdale in New Jersey raste. Einen Tag später – heute vor 40 Jahren – wurden im John F. Kennedy Memorial Hospital in Stratford die Maschinen abgestellt. Mit nur 26 Jahren endete das Leben eines Ausnahme-Eishockeyspielers.

Pelle Lindbergh: Eine bittere Tragödie

1980 holte der in Stockholm geborene Lindbergh mit Schweden in Lake Placid Olympia-Bronze und wechselte in die NHL zu den Philadelphia Flyers, die ihn 1979 an Position 35 gedraftet hatten.

In der Saison 1984/85 erreichte der Mann in der weißen Maske ein neues Level und schrieb Geschichte als der erste Europäer, der die Vezina Trophy für den besten NHL-Torhüter der Saison erhielt.

Fünf Monate vor seinem Tod hatte Lindbergh mit den Flyers das Stanley-Cup-Finale erreicht, es ging mit 1:4 gegen die Edmonton Oilers um den großen Wayne Gretzky verloren. Am 7. November 1985 stand er zum letzten Mal für Philadelphia auf dem Eis, sorgte mit 18 Paraden für einen 6:2-Sieg gegen die Chicago Black Hawks.

Pelle Lindbergh bei einem Flyers-Spiel Ende der Saison 1985
Pelle Lindbergh bei einem Flyers-Spiel Ende der Saison 1985Pelle Lindbergh bei einem Flyers-Spiel Ende der Saison 1985

Posthume Ehrung nach Tragödie

Drei Tage später traf er sich im Trainingszentrum mit Teamkollegen zu einer alkoholgeschwängerten Party, das Unglück nahm seinen Lauf. Lindbergh hatte zwei Mitfahrer dabei, beide überlebten den Unfall. Für ihn selbst kam jede Hilfe zu spät.

Der schicksalhafte Crash erschütterte Sport-Amerika und führte zu einer bis dato einzigartigen Ehrung: Lindbergh wurde noch posthum ins All-Star-Team der laufenden Saison gewählt. Seit 1993 vergeben die Flyers in jedem Jahr die Pelle Lindbergh Trophy an den am meisten verbesserten Spieler der Mannschaft.

Seine Rückennummer 31 wurde von der Franchise nie offiziell aus dem Verkehr gezogen, doch kein Spieler der Flyers trug sie nach dem viel zu frühen Tod des Torhüters.

—–

Mit Sport-Informations-Dienst (SID)