Leon Goretzka rechnet nicht mit einer Rückkehr von Manuel Neuer ins Tor der deutschen Nationalmannschaft. „Manu hat seine Karriere als Nationaltorhüter beendet, dementsprechend glaube ich jetzt nicht, dass er dabei ist“, erklärte der Mittelfeldspieler des FC Bayern kurz und knapp im Interview mit RTL/ntv und sport.de.
Zuletzt hatte es immer wieder Diskussionen um ein DFB-Comeback von Neuer gegeben – vor allem, weil die etatmäßige deutsche Nummer eins Marc-André ter Stegen nach wie vor verletzt ausfällt. Der 39-jährige Neuer hatte bei der Heim-EM 2024 letztmals im deutschen Tor gestanden.
Goretzka ist zwar neun Jahre jünger als der Bayern-Keeper, zählt in der Nationalmannschaft mittlerweile jedoch zu den erfahrensten Akteuren. „Ich bin jetzt der zweitälteste Spieler, habe ich schockierenderweise feststellen müssen. Ich habe das ein oder andere erlebt in meiner Karriere“, meinte der 30-Jährige.
DFB-Team: Goretzka will Führungsrolle übernehmen
Unter Bundestrainer Julian Nagelsmann will Goretzka als Führungsspieler vorangehen. Er wolle die „vielen jungen Spieler“ im DFB-Kader „ins Boot holen, ihnen etwas mitgeben und vorangehen“, erklärte der FCB-Profi.
Im Trikot der Nationalmannschaft übe er auf dem Rasen zwei unterschiedliche Rollen aus, wie Goretzka erläuterte. So nehme er gegen den Ball die „klassischen Aufgaben einer Doppel-Sechs“ wahr: „Ich versuche da eine gewisse Körperlichkeit und Robustheit ins Spiel zu bringen, was gegen Nordirland ein wichtiges Thema war.“
Wenn das DFB-Team ins „letzte Drittel“ vorstoße, „schiebe ich ein bisschen weiter vor und versuche, eine Zehnerposition zu bekleiden“, führte Goretzka aus.
Allgemein ist die Motivation des Routiniers nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der WM 2022 und dem Viertelfinal-Aus bei der EM im vergangenen Jahr sehr groß. „Entsprechend groß ist der Hunger und die Gier, das zu ändern“, stellte Goretzka mit Blick auf die WM 2026 klar.
Bayern-Block? „Es hilft generell“
Dabei baut Goretzka auch auf den Bayern-Block im DFB-Team, der „traditionell schon immer wichtig gewesen“ sei: „Es hilft generell, wir kennen uns sehr gut. Das Thema Eingespieltheit wird dadurch etwas leichter.“
Neben Goretzka stehen noch Jonathan Tah, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Aleksandar Pavlovic vom deutschen Rekordmeister im Aufgebot von Nagelsmann.
Goretzka verweist in diesem Zusammenhang auch auf den äußerst erfolgreichen Saisonstart der Münchner: „Wir sind natürlich mit einem gewissen Selbstvertrauen angereist, bei uns läuft es im Verein sehr gut, wir sind in einem guten Flow und versuchen, das natürlich auch in die Nationalmannschaft mitzunehmen und zu übertragen.“