Lukas Wenig hat das deutsche Duell mit Niko Springer überraschend für sich entschieden und ist als erst zweiter Deutscher in der Geschichte ins Viertelfinale beim Grand Slam of Darts eingezogen.

In einer hart umkämpften Partie setzte sich Wenig mit 10:8 in Legs durch. Der Deutsche verwandelte seinen dritten Matchdart und konnte sein Glück nicht fassen. Der Marburger kämpfte mit den Tränen. Er und Springer umarmten sich innig.

Lukas Wenig hat Niko Springer unerwartet besiegt
Lukas Wenig hat Niko Springer unerwartet besiegtLukas Wenig hat Niko Springer unerwartet besiegt

„Das ist unglaublich. Ich hatte wirklich große Probleme auf der Bühne. Es ins Viertelfinale geschafft zu haben, ist unglaublich“, sagte Wenig.

„Luu“ spielte 93,20 Punkte im Drei-Dart-Average. „Der Meenzer Bub“ kam sogar auf 93,31 Punkte und auch die bessere Doppel-Quote (57,14 zu 52,63), musste sich aber dennoch knapp geschlagen geben: Wenig war in den entscheidenden Momenten sicherer im Scoring und nutzte die seltenen Schwächephasen seines Gegners effektiv aus.

Wenig trifft im Viertelfinale auf den Niederländer Danny Noppert, der im letzten Spiel der Session seinen Landsmann Michael van Gerwen ausgeschaltet hatte.

Wenig kämpft um seine Tourcard

Für Wenig war der Sieg mit Blick auf die Weltrangliste und den Erhalt seiner Tourcard besonders wichtig. Nur die besten 64 Spieler der PDC Order of Merit behalten ihre Spielberechtigung.

Da Wenig vor dem Turnier nur auf Rang 71 lag, muss der Deutsche noch einige Plätze aufholen. Im Live-Ranking belegt Wenig schon Platz 63.

Michael Unterbuchner hatte zuvor als einziger deutscher Darts-Profi im Jahr 2018 das Viertelfinale beim Grand Slam of Darts erreicht und verlor dort gegen den späteren Sieger Gary Anderson. Gabriel Clemens scheiterte 2019 im Achtelfinale.

Schindler im Achtelfinale gescheitert

Dieses Jahr überstanden mit Wenig, Springer und Martin Schindler gleich drei deutsche Profis die Gruppenphase. Schindler war am Mittwochabend in seinem Achtelfinale am Waliser Gerwyn Price gescheitert (6:10).

25.000 Pfund Preisgeld sicherte sich Wenig durch das Erreichen der letzten acht und sammelt weiter Selbstvertrauen für seine WM-Premiere in London (11. Dezember bis 3. Januar, live bei SPORT1).

Springer nimmt 12.250 Pfund Preisgeld mit nach Hause. Der Champion kassiert 150.000 Pfund.