Kaum ein Spieler bestimmt aktuell die Schlagzeilen so sehr wie Bayern-Durchstarter Lennart Karl. Der 17-Jährige spielte auch beim 6:2-Erfolg gegen den SC Freiburg wieder groß auf.
Karl erzielte einen Treffer und bereitete ein weiteres Tor vor. Neben seinen Scorerpunkte begeisterte er aber auch mit seiner Ballsicherheit und seinen Dribblings.
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CAPTION: Lennart Karl sorgt beim FC Bayern für Furore
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Zudem bemerkenswert: Er forderte zu jeder Zeit den Ball, dirigierte die Mitspieler und ging speziell in der Phase, als die Bayern 0:2 zurücklagen, sogar als Führungsspieler voran.
„Er wird eine super Karriere machen“, war sich deshalb auch Armin Veh im SPORT1-Doppelpass sicher: „Er ist gut und das weiß er auch. Er spielt drauf los, er ist ein Instinktfußballer. Er ist ein Ausnahmespieler und wird eine außergewöhnliche Karriere machen. Davon bin ich überzeugt.“
Karl? „Du musst ihn in die Öffentlichkeit schieben“
Deswegen sei auch der Hype um seine Person gerecht, findet der ehemalige Bundesliga-Profi Jermaine Jones, und meint, dass man Karl gar nicht vor dem öffentlichen Druck schützen müsse – wie es so mancher Experte empfiehlt.
„Ich gehe ein bisschen dagegen, was alle Leute sagen. Du musst ihn nach oben heben. Du musst ihn noch mehr in die Öffentlichkeit schieben“, sagte Jones durchaus überraschend. „Schick ihn zu den Interviews. Das sind Lernprozesse. Das ist wichtig“, meinte auch SPORT1-Experte Stefan Effenberg.
Der Vergleich mit Lionel Messi, den Olaf Thon, Weltmeister von 1990, im SPORT1-Interview aufgemacht hatte, ist ihm aber zu viel: „Ihn mit Messi zu vergleichen, damit tust du dem Jungen keinen Gefallen. Lass ihn in Ruhe, lass ihn sich weiterentwickeln.“
„Man sollte einen 17-Jährigen pauschal nicht mit jemandem vergleichen. Der Vergleich ist vielleicht wegen seiner Körpergröße, der Art und Weise, wie er den Ball führt, da. Die Anlagen sind ähnlich, aber vergleichen sollte man sie nicht“, sagte Effenberg weiter.
„Wenn er bei Bayern spielt, warum sollte er kein Kandidat für die WM sein?“
Speziell die Fähigkeiten im Dribbling begeistern den ehemaligen Schalke-Profi Jones: „Er hat eine super Qualität. Lennart Karl kann so viel lernen – nicht nur im Spiel, sondern auch im Training. Wenn er das in den nächsten Jahren aufsaugt, was er auch machen wird, dann hast du einen Riesenkicker vor dir.“
„Man sollte ihn unterstützen, ihm aber auch Freiraum geben. Er versteckt sich nicht, er ist torgefährlich. Warum solltest du ihn dann nicht jedes Wochenende rausschicken und spielen lassen?“, sagte Jones weiter.
Speziell weil er eben auch bei den Bayern regelmäßig zum Einsatz kommt, würde Jones Karl auch mit zur WM nehmen: „Wenn er einer der Topspieler bei Bayern ist und dort Woche für Woche spielt und den Unterschied machen kann, warum sollte er dann kein Kandidat für die WM sein?“
Dem stimmt auch Effenberg zu: „Wenn er verletzungsfrei und klar in der Birne bleibt und seine Leistung weiterbringt, dann spricht überhaupt nichts dagegen. Er kann in nur einer Minute schon den Unterschied ausmachen und davon haben wir im deutschen Kader nicht viele davon. Das würde daher Sinn ergeben.“