Mit versteinerter Miene und gesenktem Kopf stapfte Arne Slot über den Platz. Am nächsten bitteren Abend an der Anfield Road wirkte der angezählte Teammanager des FC Liverpool zunehmend ratlos, nach dem 1:4 (1:1) in der Champions League gegen die PSV Eindhoven übte sich der Niederländer in Durchhalteparolen. „Der einzige Weg ist, jetzt weiterzumachen, uns unserer Situation zu stellen, wirklich hart zu kämpfen“, sagte Slot bei TNT Sports.
Viele Medien fanden dagegen harte Worte. „Die Horrorshow in Anfield stürzt Arne Slot nach einer weiteren peinlichen Niederlage in eine ausgewachsene Krise. Dieses Team hat aktuell nichts mehr zu geben“, schrieb die Daily Mail. Selbst die nicht für Übertreibungen bekannte BBC nutzte die Beschreibung „Horrorshow“.
Der Guardian titelte: „Arne Slots Sorgen werden immer größer, nachdem das furchtbare Liverpool von der PSV zerstört wurde.“ Die Sun rief den „Code Red“ aus.
FC Liverpool: Der Druck auf Slot steigt
Auch die Position des Trainers geriet zunehmend in die Diskussion. Der Druck steigt. „Arne Slot hat vielleicht noch eine Woche Zeit, um seinen Job bei Liverpool zu behalten – genug ist genug“, befand Liverpool Echo. Der Mirror bilanzierte, dass sich die „Reds in der schlechtesten Form seit über 70 Jahren“ befänden. Und auch in den Niederlanden, Slots Heimatland, löste das Spiel zahlreiche Reaktionen aus.
„Eindhoven sorgt mit einem großen Sieg in Anfield für eine Überraschung und stürzt Slot und Liverpool noch tiefer in die Krise. Der PSV hat in der Champions League für eine Sensation gesorgt und die Reds mit 1:4 besiegt“, so die Rundfunkanstalt NOS.
De Telegraaf fügte hinzu: „Ein enormer Coup des PSV beim Gastspiel in Liverpool, der Arne Slot noch mehr Kopfzerbrechen bereitet. PSV gewann mit 4:1 gegen die Mannschaft von Trainer Arne Slot und verstärkte damit die miese Stimmung in Anfield weiter.“
„Die Emotionen sind sehr negativ und enttäuschend“
Die Krise verschlimmert sich am Mersey immer mehr, erstmals seit September 1992 kassierte Liverpool in drei aufeinanderfolgenden Spielen drei oder mehr Gegentore. Es war die neunte Pleite in den letzten zwölf Spielen. „Die Emotionen sind sehr negativ und enttäuschend“, sagte Slot: „Es ist eine weitere schwere Niederlage.“ Erst am Samstag hatten die Reds mit 0:3 in der Liga gegen Kellerkind Nottingham Forest verloren, die Stimmung scheint langsam aber sicher zu kippen.
Nach dem Debakel gegen den niederländischen Meister buhten viele Fans, immerhin folgte anschließend ein aufmunterndes „We love you Liverpool, we do“. Der angeschlagene Florian Wirtz konnte erneut nicht mitwirken. In Abwesenheit des deutschen Nationalspielers geriet der englische Meister früh in Rückstand, Ivan Perisic (6./Handelfmeter) traf. Dominik Szoboszlai (16.) gelang zwar schnell die Antwort, nach dem Seitenwechsel folgte aber der Einbruch.
„Zur Halbzeit hätte wohl niemand erwartet, dass wir dieses Spiel mit 4:1 verlieren würden“, sagte Slot. Guus Til (56.) und Couhaib Driouech (73./90.+1) erzielten die weiteren Treffer für Eindhoven. Der direkte Einzug ins Achtelfinale rückt für Liverpool in der aktuellen Verfassung in weite Ferne. Am Sonntag wartet wieder der Ligaalltag, dann gastiert Slots Mannschaft bei West Ham United.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)