Der FC Bayern München und der FC Barcelona: Zwei Klubs, die zu den größten Namen im europäischen Fußball gehören, wirtschaftlich jedoch zwei gegensätzliche Situationen aufweisen. Zum Ärger von Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der im OMR-Podcast deutliche Kritik an den Katalanen übt.
„Barcelona … das ist natürlich nicht das Modell, das ich mir vorstelle. In jedem anderen Land würden die schon längst nicht mehr in der ersten Liga spielen“, erklärte Hoeneß und fragte: „Ja, wenn man 1,3 Milliarden Schulden hat – wie soll das gehen? Es ist mir unbegreiflich, wie die überhaupt noch in der ersten Liga spielen.“
Laut den aktuellen Angaben des Klubs konnten die Schulden inzwischen jedoch auf 469 Millionen Euro gesenkt und alleine im Vergleich zum Vorjahr um 90 Millionen Euro reduziert werden.
Hoeneß über Barca: „Dann geht es dahin“
Trotz des deutlichen Schuldenabbaus sei Barcelona für Hoeneß jedoch schon länger kein Klub mehr, an dem man sich orientieren sollte, wenn es um das Thema Finanzen geht. „Mein Vorbild sind Vereine wie Liverpool. Früher war es Manchester United, aber dann kamen die Glazers (Eigentümer des Klubs. Anm. d. Red.) und schon ging es dahin. Wenn bei den Transfers Investmentbanker entscheiden und nicht mehr Sportmanager, dann geht es dahin“, erklärte Hoeneß.
In den vergangenen Jahren griff Barca immer wieder zu außergewöhnlichen Mitteln, um die eigenen Finanzsorgen zu bekämpfen. Aufgrund der Nöte war es für den Klub häufig problematisch, neue Spieler für den Spielbetrieb zu registrieren. Auch über einen möglichen Schwindel bei Bonuszahlungen im Transfer von Robert Lewandowski wurde zuletzt spekuliert.
„Das steht in krassem Gegensatz zu der Kontrolle, die wir beim FC Bayern haben. Unsere Finanzen sollten ein Vorbild für alle Vereine in Europa sein“, forderte Hoeneß. „Wir können uns mit einer soliden Geschäftsführung, gesundem wirtschaftlichen Urteilsvermögen und einer sportlichen Qualität rühmen, die nicht von finanziellen Manövern abhängt.“