Als die Leihe von Bayern Münchens Sturm-Juwel Jonah Kusi-Asare zum FC Fulham am Deadline Day trotz zu spät eingereichter Transfer-Unterlagen durchgewunken wurde, atmeten die Bayern-Bosse an der Säbener Straße wohl erleichtert auf. Rückblickend wäre es aber wohl das Beste gewesen, wenn die Leihe nie zustande gekommen wäre.

Vom erhofften nächsten Schritt des 18-Jährigen ist nämlich nichts zu erkennen. Lediglich einmal kam Kusi-Asare bei seinem neuen Klub in der Premier League zum Einsatz. Genau eine Minute stand er schlussendlich gegen Newcastle United auf dem Platz. Immerhin durfte er Ende Oktober im Pokal gegen Drittligist Wycombe 16 Minuten ran.

Jonah Kusi-Asare hat es beim FC Fulham derzeit ziemlich schwer
Jonah Kusi-Asare hat es beim FC Fulham derzeit ziemlich schwerJonah Kusi-Asare hat es beim FC Fulham derzeit ziemlich schwer

Selbst als Fulhams Stürmer Rodrigo Muniz und Raúl Jiménez verletzt fehlten, bekam der junge Schwede keine Chance von Trainer Marco Silva. Dass dieser stattdessen den ebenfalls 18 Jahre alten Josh King, der eigentlich ein zentraler Mittelfeldspieler ist, im Sturmzentrum aufbot, spricht Bände.

Trainer enttäuscht von Bayern-Juwel

Auch Silva selbst machte keinen Hehl daraus, dass er Kusi-Asare die Premier League derzeit noch nicht zutraut. „Ich denke, Sie können aus dem, was ich Ihnen gerade sage, Ihre Schlüsse ziehen. Wenn er in dieser Phase des Wettbewerbs nicht spielt, bedeutet das, dass er noch nicht so weit ist“, sagte der Portugiese.

Der schwedische Junioren-Nationalspieler habe schlichtweg noch zu wenig Erfahrung auf Profi-Niveau. „Ich weiß, dass er in einem großen Fußballverein spielt, aber bevor er zu unserem Verein kam, hat er nicht genug Herrenfußball gespielt“, schilderte Silva, der weiterhin Potenzial im 1,96 Meter großen Mittelstürmer sieht.

Wurde Kusi-Asare falsch eingeschätzt?

Schließlich habe man „bestimmte Eigenschaften ganz deutlich in ihm gesehen. Er verfügt über einige Fähigkeiten, die für einen Stürmer wichtig sind.“

Teilweise klingt es allerdings auch so, als hätte Fulham den Stürmer etwas weiter in seiner Entwicklung erwartet, als er es tatsächlich ist. Diese Interpretation lassen zumindest die Aussagen des Trainers zu. „Als er zu uns kam, war das für uns der Moment, ihn kennenzulernen und zu sehen, auf welchem Stand er gerade ist“, hatte dieser zuletzt mitgeteilt.

Aufgrund der Verletzungsprobleme im Sturmzentrum denken die Cottagers wohl bereits an einen möglichen Ersatz im Winter-Transferfenster. „Diese Position wird meiner Meinung nach für alle Vereine kein einfacher Markt sein“, war sich Silva allerdings bewusst, wie schwer ein passender Sturm-Ersatz im Winter zu finden ist.

Sollte tatsächlich ein neuer Stürmer kommen, dürfte auch ein Leihabbruch von Kusi-Asare zum Thema werden. Ganz so wie von Sportdirektor Christoph Freund geplant, verlief dessen Leihe schließlich nicht. Im Rahmen der Verabschiedung hatte sich Freund davon überzeugt gezeigt, „dass er in Fulham die nächsten Schritte seiner Entwicklung machen und weiter reifen wird“.