Aleksander Aamodt Kilde jubelte im Zielraum wie nach einem seiner vielen Siege, seine Verlobte Mikaela Shiffrin schluchzte vor Glück und Erleichterung: Nach langer Leidenszeit hat der Norweger Kilde bei seinem Comeback im Ski-Weltcup nach 684 Tagen ein Ausrufezeichen gesetzt.

Beim Super-G in Copper Mountain/USA war der frühere Gesamtweltcupsieger nur 1,25 Sekunden langsamer als der langjährige Dominator Marco Odermatt aus der Schweiz, der nach 30 von 70 Startern das Klassement anführte und seine Favoritenstellung auch zu Beginn des Olympiawinters unterstrich.

Shiffrin, die nervös unter den Zuschauern wartete, konnte ihre Tränen kaum zurückhalten, als Kilde zunächst den bemerkenswerten 19. Rang belegte.

ARD-Kommentator Bernd Schmelzer bemerkte: „Kilde wirkt, als wäre er nie weg gewesen.“ Im Zielraum umarmte Shiffrin ihren Verlobten vor den Zuschauern – ein bewegender Moment, der die lange Leidenszeit und das Comeback des Norwegers eindrucksvoll unterstreicht.

Kildes Rückkehr nach langer Leidenszeit

Im ersten Speedrennen der Saison schaute alles auf den Norweger, der nach seinem verhängnisvollen Rennunfall am 13. Januar 2024 in Wengen erst im unteren Teil der Strecke nennenswert Zeit einbüßte.

Narben zieren seinen Körper seit dem lebensverändernden Sturz, die Beweglichkeit seiner Schulter wird nie mehr so sein wie in besten Zeiten, der Gewinner von je zwei Olympia- und WM-Medaillen saß phasenweise im Rollstuhl – und errang trotzdem „den größten Sieg meines Lebens“, als ihm Weltcup-Rekordsiegerin Shiffrin im April 2024 die Ehe versprach.

Nach wie vor tut er sich schwer, seinen linken Arm bei der Abfahrtshocke in Position zu bringen. Trotzdem träumt der zweimalige Kitzbühelsieger schon wieder. Olympia 2026, sagte Kilde zuletzt, wäre „das i-Tüpfelchen“.

—–

Mit Sport-Informations-Dienst